Tuesday 5 November 2013

„Radio kann eines besser: Radio!“

#bsb2013 - Besinnen auf eigene Stärken

 
Es herrschte nicht immer Einigkeit unter den Radio-Vordenkern, -Machern und -Entscheidern beim 2. Broadcast Symposium Berlin am vergangenen Wochenende. Doch in einem Punkt waren sich alle einig: Radio hat eine Menge USPs und Stärken – genug, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen.

Gut 230 Radiomacher aus ganz Europa waren der Einladung von bci, Brand Support und Foster Kent ins nhow Hotel in Berlin gefolgt, um über zwei Tage die Zukunft des Radios und seiner Morningshows zu diskutieren. „Spice up your day“ – aber wie?

„Wir brauchen gute Geschichten und feinfühlige Musikprogrammierung“

(Valerie Weber, Antenne Bayern)


Wie erziele ich Hörerbindung in Zeiten, in denen Infos überall und jederzeit zu kr
iegen sind und Musik über Streamingdienste personalisiert ständig verfügbar ist?

Die große PD-Runde fand durchaus Antworten auf diese Fragen, wenn auch nicht immer einfache. „Gute Redakteure und Produzenten“ braucht es, sagt Valerie Weber (Antenne Bayern), denn „die reine Info kriegen die Hörer überall. Wir brauchen gute Geschichten!“ Diese guten Geschichten dürften auch in schlechterer Tonqualität daher kommen, meinte Thomas Jung (SWR3): Wenn die Geschichte gut ist, gehen wir drauf – auch wenn’s über Handy ist.

„Live“ als USP? Möglich – doch wie? Hier wurden sich die Programmdirektoren nicht wirklich einig.  „Live ist authentisch.“ (Walter Schmich, Bayern 3); „Live und scripten müssen sich die Waage halten, denn die perfekte Show kommt nicht aus Versehen.“ (Valerie Weber, Antenne Bayern); „Fake geht gar nicht.“ (Stephan Schmitter, Radiocenter Berlin); „Wir propagieren live und authentisch, doch on-air ist oft das Gegenteil davon – 100% gescripted und gefakte Rollenspiele.“ (Georg Spatt, Hitradio Ö3). Marzel Becker (Radio Hamburg) sieht einen großen Unterschied zwischen „Fake“ und „gescripted“: „John Ment schreibt sich alles auf. Es klingt deswegen nicht abgelesen und statisch und es ist immer noch echt, kein Fake, denn es ist von ihm. Nur gut vorbereitet. Live geht auch vorbereitet.“
 

Aber auch der Umgang mit Musik war in der Runde der Programmdirektoren ein großes Thema. Das „feinfühlige Programmieren der Musik“ im Wechselspiel mit Regionalität der Informationen – das könnten Spotify, Pandora oder iHeartRadio so nicht leisten.

„Wir müssen auch tun, was wir uns hier versprechen!“ 

(Georg Spatt, Hitradio Ö3)


Dass Radio noch immer einen Vorsprung gegenüber Streamingdiensten hat, darin waren sich alle Teilnehmer der PD-Runde einig. Junge Talente einfach mal machen lassen, Leidenschaft wecken, gute regionale Geschichten, live und authentisch aber dennoch professionell sowie eine feinfühlige Musikprogrammierung – Ansätze gibt es viele. „Wir müssen uns mehr trauen“, sagt denn auch Walter Schmich (Bayern3). Und Georg Spatt (Hitradio Ö3) fasst zusammen: „Wir müssen auch tun, was wir uns hier versprechen!“

Morgenmoderatoren – immer noch die Schlüsselfiguren einer guten Morgensendung


Wie schon beim ersten BSB im letzten Jahr so zeigte sich auch diesmal wieder, dass der Erfolg von Morgensendungen am Ende stark von den operativen Schlüsselfiguren abhängt: den Morgenmoderatoren. Mit wieviel Leidenschaft Jochen Trus (105.5 Spreeradio) seiner Arbeit nachgeht, zeigte er in seiner Präsentation „seiner“ Radio-Idee. „Things I’ve learnt from rock’n’roll“ – zehn Statements aus Rocksongs, die Trus als Leitfaden für seine
Arbeit sieht. Kreativ und leidenschaftlich präsentiert, mit Tiefgang in der Sache. Ein Highlight des Symposiums.

Andreas Kuhlage (NJoy) bewies erneut, wie wichtig Kreativität und Ideen für eine gelungene
Morgensendung sind. Und dass die Fähigkeit Gitarre zu spielen für Morgenhosts auch nicht schädlich ist, zeigte er mit einem live während seines Vortrags entwickelten Song.
 

„Gerade die Mischung macht dieses Symposium aus“, beschreibt Wolfram Tech, Partner von bci, was viele Teilnehmer ausgesprochen haben. „Die Mischung aus den strategischen Denkern im Hintergrund und den kreativen Machern, die jeden Tag aufs Neue on-air ihr Bestes geben. Da sieht man, wie wichtig beides ist und dass das eine ohne das andere nicht funktionieren kann.“, so Tech weiter.

Echte Personalities binden Hörer


Wie wichtig diese richtige Mischung ist, zeigt auch das neue Analysetool von Brand Support, auf dem BSB live präsentiert von Ralf Stingl. Hörer und Radiomacher bewerten live eine Radiosendung – nicht immer zur Freude der Radiomacher. Wie gut finden Hörer das Gewinnspiel, die Promi-News, den Kollegentalk in dem Moment, in dem
der Break on-air ist? Live, ungeschminkt, „brutal“. Aber erhellend und „augen-öffnend“. „Unsere bisherigen Ergebnisse mit diesem Tool zeigen eindeutig, dass Hörer, die eine emotionale Bindung zu ihrem Moderator haben, wesentlich mehr tolerieren und auch schwächere Momente eher ertragen“, gibt Jochen Lukas, Partner von Brand Support, den Radiomachern einen Fingerzeig.

Und sein Partner Christoph Pöschl ergänzt: „Mit diesem Tool könnten Radiomacher außerdem ihre neue Morgensendung, die neue Promotion oder auch die neue Ansprache des Senders von Teilen ihrer Hörer bewerten lassen, bevor sie damit auf Sendung gehen – und damit vielleicht so manchen Fehler vermeiden.“

Nicht jede Promotion zündet  

 
Erfrischend für die Teilnehmer des BSB war auch in diesem Jahr, dass offen und ehrlich miteinander diskutiert wurde und viele Redner auch ehrlich mit ihren „Rohrkrepieren“ umgegangen sind. Gerade bei Promotions zeigt sich immer wieder, dass es oft Kleinigkeiten sind, die niemand auf dem Schirm hatte, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Strategische Ziele für den Sender bedacht, unterhaltsame Umsetzung auch für die, die nicht aktiv an der Promotion teilnehmen sichergestellt – und dennoch läuft’s nicht.

Armin Braun (Radio Brocken & 89.0 RTL), Roel Oosthout (Hitradio FFH) und Christian Schalt (94,3 rs2 & Kiss FM) ließen die Teilnehmer an ihren Top-Promotions ebenso teilhaben wie an ihren Misserfolgen. Aus Fehlern lernen – auch das zeichnete das diesjährige BSB aus.

Noch intensiver für alle Teilnehmer waren die Workshops, die am Freitag stattfanden. Gruppen von 30-50 Teilnehmern sorgten bei den Themen „Musikplanung“, „Kreativität“
und „Morgenshow“ für verdichtete Diskussionen mit hohem Erkenntnisgewinn.

Radio Schwergewichte bei ehrlichen Gesprächen belauschen – das ist das BSB!

Das 2. Broadcast Symposium Berlin zeigte erneut, wie wichtig es für Radiomacher ist, sich auszutauschen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, um Radio gut gegen die neue Konkurrenz aufzustellen. Den Radiomachern diese Möglichkeit des Austauschs zu geben, ist eine große Aufgabe, die sich aber lohne, sagt Jörg Stingl, Geschäftsführer von bci stellvertretend für seine Mitausrichter Brand Support und Foster Kent. „Das ist natürlich ein riesen Aufwand für unser recht kleines Team, schließlich sind wir ja nicht hauptberuflich Radio-Kongress-Ausrichter. Aber das Feedback der Teilnehmer motiviert uns, über eine weitere Auflage des BSB nachzudenken.“ 

Und Frank Salzbrenner, Partner von bci, der krankheitsbedingt nicht am BSB teilnehmen konnte, dieses aber federführend organisiert hatte, ergänzt: „Auch wenn ich selber nicht dabei sein konnte, weiß ich: Die ungeschminkte Offenheit, mit der hier Radiomacher auch über eigene Fehler reden – so was gibt’s in keinem anderen Kongress. Wenn zwei Radio-Schwergewichte wie Valerie Weber und Georg Spatt sich auf unserer Bühne über Zweifel und „Rohrkrepierer“ austauschen, dann ist das fast so als könne man heimlich einem Gespräch unter vier Augen lauschen. Mehr geht nicht!“ 

Die Fotos zur Veranstaltung sind bereits online.
Klicken Sie einfach hier.

Tuesday 15 October 2013

TV- und Radiowerbung auf Rekord-Niveau

Von wegen Krise

Laut der Marktprognose des VPRT steht die Radio- und TV-Branche vor einem höchst erfreulichen Jahr 2013. So sollen die Radiowerbeumsätze um 2,2 Prozent steigen. Die TV-Kollegen können mit einem Plus von 1,1 Prozent rechnen und die Pay-TV-Anbieter gar mit einem Wachstum von 11,5 Prozent. Auch für das kommende Jahr erwartet der Verband „eine anhaltend positive Marktentwicklung“.

Für den Bereich der Onlinewerbung rechnen die Experten mit einem Zuwachs von rund acht Prozent. Wobei vor allem der Bereich Mobilewerbung mit ca. 60 Prozent, sowie die Online/Mobile-, Audio- und Videowerbung mit einem jeweils zweistelligen Wachstum die Haupttreiber sind.

„Radio und Fernsehen sind die reichweitenstärksten und meistgenutzten Mediengattungen in Deutschland“, hält VPRT-Geschäftsführer Claus Grewenig fest. Allerdings befinde sich der Markt gleichzeitig inmitten einer starken Umbruchphase, in der die Unternehmen hohe Investitionen in die digitale Zukunft leisten müssten, zugleich aber auch einem immer höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt seien. „In dieser Transformation sind die Sendeunternehmen mehr denn je auf faire Wettbewerbsbedingungen und einen ordnungspolitisch konsistenten Rahmen angewiesen, der insbesondere Zugang und Auffindbarkeit der Angebote sichert.“

Im Gegensatz zu einigen anderen Mediengattungen befindet sich das Radio und Fernsehen noch immer auf einem Rekordniveau. Die größte Dynamik beobachtet der Verband mittlerweile allerdings in den Bereichen der werbefinanzierten Audio- und Videoangebote sowie der Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Angebote. 

Quelle: meedia.de

Monday 29 July 2013

Bauer Media buys Absolute Radio for £22m


Bauer Media UK has agreed with Times of India to acquire the Absolute Radio business, subject to regulatory clearance for around £22m.

It follows months of speculation about Absolute Radio being for sale, and Bauer being the reported buyer. Absolute Radio has been around for five years, after Times of India bought Virgin Radio for £53m in 2008 and spent another £15m rebranding it.

Paul Keenan, CEO, Bauer Media UK, said: “We are looking forward to working with the award-winning team at Absolute Radio and have great respect for what it has achieved. We are excited about welcoming this complementary music radio business with renowned digital assets into Bauer. Absolute Radio and its sister brands are loved by millions of UK consumers and by advertisers. This acquisition will be an opportunity to learn and share across both businesses.”

Donnach O’Driscoll, CEO, Absolute Radio, said: “The Absolute Radio business has never been in better shape as we approach our fifth birthday. Bauer Media UK is a business that really cares about building famous media and entertainment brands and music radio in particular. This brand will continue to thrive as part of the Bauer group.

Former Absolute Radio COO said Absolute Radio will thrive under its new owners.

Source: http://radiotoday.co.uk/

Friday 26 July 2013

Valerie Geller über die digitale Zukunft des Hörfunks


Interview in TENDENZ, dem Magazin der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, anlässlich der Lokalrundfunktage 2013





iHeartRadio adds on-demand talk programming


iHeartRadio hearts talk: The Clear Channel-owned online radio platform is adding podcasts, talk radio shows and direct contributions from listeners to its program.

Clear Channel-owned online radio platform iHeartRadio isn’t just about music anymore: The radio platform added talk radio content from ABC News, American Public Media, TMZ, the Wall Street Journal and others.

iHeartRadio Talk, as the new platform is called, also features podcasts from publishers like TWiT, the Nerdist, the Huffington Post and the Onion, as well as listener contributions through a partnership with Spreaker. “We are excited that we now have a tool to allow the next Ryan Seacrest to emerge,” said Brian Lakamp, President of Digital, Clear Channel Media and Entertainmen.

Lakamp told that out of the gate, the talk offering is bringing some 50,000 pieces of audio content to the platform. Users can listen to these on demand, or add them to what the iHeartRadio calls the Pulse – a continuous stream of talk content that’s prepopulated with some popular shows but can be customized by listeners to their liking.

iHeartRadio hopes to add a lot of additional content to its platform by asking its listeners to actively participate. To that end, the company has struck a partnership with web audio recording startup Spreaker. Users of the startup’s mobile apps will be able to upload their contributions to iHeartRadio with the press of a button, after which contributions will be screened, and ultimately added to iHeartRadio Talk.

These listener contributions will initially be limited to iHeartRadio’s programming, but Lakamp wouldn’t rule out that some of this content may eventually find its way onto traditional Clear Channel broadcast stations as well. After all, Clear Channel has in the past already used some of iHeartRadio’s EDM stations to program EDM radios in some of its markets. “Is that possible here? Absolutely,” he said with regards to Spreaker contributions.

iHeartRadio talk is available right now in beta on the web, and will find its way to the company’s mobile apps by September.

Source: http://gigaom.com

Friday 19 July 2013

Wie die "RTL II News" die "Tagesschau" abhängen


Zum ersten Mal in der Geschichte hat RTL II mit den "News" mehr 14- bis 49-Jährige erreicht als die "Tagesschau". Das Erfolgsrezept ist simpel – und auch für alle Radiomacher, die ihre News auf diese Zielgruppe programmieren möchten, interessant. Folgender Artikel von Antje Hildebrandt stammt von welt.de.

Sie sahen so zart und unschuldig aus. Doch sie provozierten einen Kulturschock. Welpen. Polizisten hatten sie auf der Autobahn bei Schweinfurt im Kofferraum eines Autos mit tschechischem Kennzeichen entdeckt. 78 Hundebabys, zusammengepfercht wie Sardinen in der Büchse.

RTL II hielt die Nachricht für so relevant, dass der Sender damit am 14. Juli seine 20-Uhr-"News" anteaserte. Die Bilder der tapsigen Hundebabys schafften es auf Platz zwei, nach der Meldung vom umstrittenen Freispruch des Todesschützen George Zimmermann in den USA, aber noch vor dem Seitensprung des Formel-1-Gewinners Sebastian Vettel: "Statt in einen Formel-1-Wagen steigt Sebastian Vettel in eine Seifenkiste."

Das wäre nicht weiter berichtenswert, wenn RTL II nicht wenige Tage zuvor, nämlich am 9. Juli, etwas gelungen wäre, was Feuilletonisten einen mittelschweren Kulturschock versetzt hat. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hängte der kleine Privatsender die "Tagesschau" ab, zum ersten Mal in seiner zwanzigjährigen Geschichte. 720.000 Zuschauer schalteten die "RTL II News" ein, 50.000 mehr als den Platzhirsch im Ersten.

RTL II seit Jahren auf Erfolgskurs

Diese Meldung warf ein Schlaglicht auf einen Trend, der sich schon seit zwei Jahren abzeichnet. RTL II, im Feuilleton als Assi-TV verschrien, segelt auf Erfolgskurs. Während die große Schwester RTL und die anderen großen Privatsender unter Quotenschwund leiden, legt RTL II zu. Seit 2011 konnte er seinen Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen von 5,5 Prozent auf 6,6 Prozent steigern. 

Es entbehrt nicht der Ironie, dass zu diesem Erfolg ausgerechnet zwei noch junge Formate beigetragen haben, deren Protagonisten so aussehen, wie man sich die Zuschauer der "RTL II News" vorstellt: Großflächig tätowiert, verbal inkontinent und nur sekundär daran interessiert, was außerhalb ihres Mikrokosmos zwischen Mikrowelle und Muckibude passiert. Es geht um "Berlin - Tag und Nacht" und "Köln -50667".

RTL II verkauft diese Formate allen Ernstes als Soaps. Dabei sind es Geschichten von Laiendarstellern, die den Alltag in fiktiven Wohngemeinschaften simulieren. Sogenannte Scripted-Reality-Formate, also preisgünstig und nach Drehbuch produziert.

Vorlauf macht den Erfolg aus

Diese beiden Formate laufen direkt vor den "RTL II News", um 18 und 19 Uhr. Sie erreichen in Spitzenzeiten bis zu 1,74 Millionen Zuschauer und rekordverdächtige Marktanteile von bis zu 25 Prozent. Und bei RTL II macht man keinen Hehl daraus, dass die Nachrichten vom Erfolg dieser Sendungen profitieren. Nachrichtenchef Jürgen Ohls spricht von einem idealen Vorlauf.

Daraus jedoch darauf zu schließen, dass der Horizont der "News"-Konsumenten ähnlich beschränkt sei wie der der WG-Bewohner-Darsteller, sei ein Trugschluss. "15 Prozent der Zuschauer haben Abitur oder einen Hochschulabschluss", heißt es in der RTL-II-Pressestelle. Das Vorurteil, dass sich die 14- bis 49-Jährigen nicht für Politik interessieren, kann RTL-II-Nachrichtenchef Jürgen Ohls glaubwürdig ausräumen. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Süden Europas, Proteste in der Türkei, Bürgerkrieg in Syrien. Solche Themen seien für die jüngeren RTL-II-Zuschauer sehr wohl relevant, versichert er. "Es funktioniert aber besser, wenn jüngere Protagonisten zu Wort kommen."

Mit denen könnten sich die Zuschauer identifizieren. Die interessiere nämlich zum Beispiel mehr, wie es syrischen Jugendlichen ginge, denen eine Scud-Rakete in den Hof geflogen sei, als die Frage, welche Entscheidungsmuster dem syrischen Bürgerkrieg zugrunde liegen. Die, so sagt Ohls, könne man in der Kürze der Zeit ohnehin nur anreißen.

RTL II setzt auf eine einfache Sprache

Die "Tagesschau" und das "Heute-Journal" stehen vor derselben Herausforderung: Wie bricht man die wichtigsten Ereignisse des Tages so herunter, dass sie a) alle verstehen und der Zuschauer b) noch etwas erfährt, was er nicht schon längst aus dem Internet weiß?

RTL II setzt auf eine einfache Sprache, schnelle Schnitte, Musik als Untermalung für bunte Beiträge und auf den Nutzwert. Jürgen Ohls sagt, wenn der deutsche Innenminister keine neuen Erkenntnisse zu den NSA-Spähprogrammen von seiner USA-Reise mitbringe, gebe man den Zuschauern lieber Tipps, statt alle innenpolitischen Hustenreflexe zu kommentieren: "Wie kann man sich im Internet unsichtbar machen?"

Nachrichten für Junge, von Jungen gemacht. Dass die Redakteure im Schnitt Anfang bis Mitte dreißig sind, erleichtert RTL II den Brückenschlag zu seiner Zielgruppe. "Wir räumen mit dem Vorurteil auf, dass man graue Haare haben muss, um Nachrichten zu machen", sagt Ohls, 52, mit Blick auf die "Tagesschau". Die hat seit 1992 nicht nur die Hälfte ihrer Zuschauer, sondern auch den Nachwuchs aus dem Blick verloren. Auf die besonderen Bedürfnisse und Interessen von jungen Zuschauern geht der Platzhirsch kaum ein.

Unterschätzt RTL II die Jugendlichen?

Doch unterschätzt RTL II die Jugendlichen nicht, wenn der Sender den Anteil der Nachrichten aus der Politik auf ein Drittel reduziert? Fördern die "News" nicht die Fast-Food-Mentalität der Zuschauer, wenn sie die übrige Sendezeit mit Promi-News, Rührgeschichten von Hundebabys und PR-verdächtigen Clips für Platten und Kinofilme pflastern?

Jürgen Ohls steht zu dem Konzept. Er sagt, um die 14- bis 49-Jährigen zu erreichen, müsse man ein Netz mit einer anderen Struktur in das Meer von Nachrichten werfen. "Da bleiben nicht weniger, sondern andere Nachrichten hängen." Wohl wahr. Ein MTV-Award für Britney Spears hat es noch nicht in die "Tagesschau" geschafft. "Weltpolitisch", sagt Jürgen Ohls, "ist der nicht relevant." Ein letzter Seitenhieb auf die "Tagesschau": "Die Lottozahlen allerdings auch nicht."

Tuesday 2 July 2013

Webradio-Messung startet Anfang 2014

Es ist mehr als Zukunftsmusik: Die Taskforce IP Audio der agma bereitet die Messung von Web-Radios vor. Im Juli beginnt der Testbetrieb und bereits im Januar 2014 sollen erste Daten veröffentlicht werden. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) erklärt die Details: 

Das Medium Radio ist einfach und komplex zugleich. Für die Hörer ist es simpel: Man hört „seinen“ Sender, die Musik kommt aus einem Lautsprecher – das Empfangsgerät (ob klassisches UKW-Radio, PC, WLAN-Radio oder Smartphone) spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Auch die Nutzungsmessung ist vordergründig relativ einfach: Die ma Radio ermittelt diskriminierungsfrei die Hörerschaften von Radiosendern, unabhängig vom technischen Verbreitungsweg. Die differenzierte Erfassung der Radionutzung nach den einzelnen Empfangswegen jedoch stellt eine methodische Herausforderung dar. Nicht nur für die klassischen UKW-Sender, die alle als Livestream auch im Internet verfügbar sind (sogenanntes Simulcast), sondern vor allem, weil es im Internet eine Vielzahl sogenannter Web-Radios/Web-Channels gibt, die ausschließlich über diesen Verbreitungsweg zu hören sind.

Möglichkeiten der Web-Radio-Nutzung (Bild: agma)
Möglichkeiten der Web-Radio-Nutzung (Bild: agma)

Während die ma Radio die Medialeistung der UKW- und Kabel-Radios erfasst (modelltheoretisch von allen Sendern), ist aus Fallzahlgründen die umfassende Messung von Web-Radio ohne methodische Anpassung der ma Radio derzeit nicht möglich. Gleichzeitig besteht der dringende Wunsch – sowohl seitens der Werbewirtschaft als auch vieler Web-Radio-Anbieter – nach einheitlichen und vergleichbaren Leistungswerten. Dies ist die mittelfristige Zielsetzung von Simulcast- und Web-only-Anbietern für eine Mediawährung. Als erster Schritt gilt deshalb das Bestreben, einen einheitlichen Messstandard für Web-Radio zu entwickeln.

Dieser Herausforderung stellte sich die Ende 2011 von der agma eigens dafür ins Leben gerufene Taskforce IP Audio, in der neben Gremienmitgliedern von agma und MMC Vertreter von Web-Radios und -Vermarktern sowie des Bundesverbandes für Digitale Wirtschaft (BVDW) involviert sind. In der Zeit ihres Bestehens hat die Taskforce sowohl einen ersten Techniktest erfolgreich abgeschlossen als auch erste Konventionen für einen Messstandard auf Basis von Logfiles und damit Streaming-Abrufen entwickelt.

Im Juli 2013 beginnt die erste Phase eines Testbetriebs für den Regelausweis mit den Publishern/Channels, die bereits beim ersten Techniktest erfolgreich mitgewirkt haben. Die zweite Phase wird ab September weiteren Publishern und Channels die Möglichkeit zur Teilnahme bieten. Erste Messungen im Regelbetrieb sind für Januar 2014 geplant. Im Idealfall werden zu diesem Zeitpunkt auch bereits Messdaten (durchschnittliche Streaming-Abrufe, durchschnittliche Zugriffsdauern), zunächst auf Quartalsebene, später auch auf Monatsebene, für einzelne Angebote, Publisher, Channels und Vermarkter von Web-Radio veröffentlicht.

Auf dem Weg zur Festlegung und Etablierung eines einheitlichen Messstandards waren im Vorfeld viele Detailfragen zu klären. Soll eine logfile- oder pixelbasierte Messung zum Einsatz kommen, und, wenn ja, wie valide kann darüber gemessen werden? Welche technischen Bedingungen müssen die teilnehmenden Sender beziehungsweise Angebote erfüllen, um einheitlich und verlässlich gemessen werden zu können? Welche einheitlichen Konventionen für eine valide Erhebung und Ausweisung späterer Leistungswerte können festgelegt werden? Diese und weitere Fragen sollten in einem ersten Techniktest geklärt werden.

Die Taskforce IP Audio entschied sich dabei für eine Messung via Logfiles, da eine pixelbasierte Messung eine Reihe von Web-Radio-Angeboten ausschließen würde: So ist zum Beispiel eine Verpixelung bei WLAN-Radiogeräten nicht möglich. Was die Festlegung von Messkonventionen angeht, wurde festgelegt, wie beispielsweise mit sehr kurzen Streaming-Abrufen umgegangen werden soll, etwa Abrufen, die unter einer Minute liegen und eher als „technische“ Zugriffe von sogenannten Streaming Robots zu werten sind und aus Sicht der Taskforce daher ausgeschlossen werden sollen. Auch extrem lange Streaming-Abrufe, die sich zum Teil über mehrere Tage erstrecken, sollen eingeschränkt werden. So werden längere andauernde Abrufe auf 24 Stunden begrenzt. Orientierung boten hierbei bereits am Markt existierende Konventionen von Streaming- Dienstleistern.

Autorin: Christiane Korch (agma)

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma)

Thursday 27 June 2013

Warum TV als Gemischtwarenladen nicht mehr funktioniert

Der Journalist Ralf Klassen über sein Blog OneTV

Seit einigen Wochen mischt der Ex-Stern.de-Macher Ralf Klassen in der Blog-Welt mit – und ordnet als Kenner der TV- und Bewegtbildszene mit OneTV die Veränderungen im Fernsehmarkt treffsicher ein. Der Journalist geht in einem Interview mit W&V Online auf seine Pläne für OneTV, auf die neuen Player im Bewegtbildmarkt und die Reaktionen der Alteingesessenen ein.

Herr Klassen, Sie verfolgen als ehemaliger Leiter Digital-TV bei Stern.de den Bewegtbildmarkt seit Jahren. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für ein Blog über TV?

Natürlich. Das gute alte Fernsehen müht sich mit Neuem ab, die Dynamik der neuen Akteure im Bewegtbildbereich ist dagegen riesig, aber nicht immer zielgerichtet. Im Kern aber findet eine Revolution statt, die die gesamte TV-Landschaft radikal verändern wird. Mit meinem Blog OneTV möchte ich über diese Revolution des Fernsehens informieren, und dabei auch jene Enden zusammenfügen, die in den zwei Welten zwischen TV und Netz noch getrennt existieren. Und, das steht nun nach vielen Gesprächen in den vergangenen Monaten fest: OneTV wird sich erweitern zu einem Netzwerk von Produktionsfirmen, HiTech-Agenturen, Vermarktungsexperten und Kreativen, die die Digitalisierung vor allem auch als Chance für Neues verstehen. Wir beraten nicht nur, wir setzen auch um, denn auch dafür ist der Bedarf sehr hoch.

Sie vertreten die These "TV-Macher aufgepasst, eure Konkurrenz kommt aus dem Netz!" Wer ist gerade besonders gefährlich?

Bis vor fünf Jahren hatten wir beim Bewegtbildangebot in Deutschland ein ganz starres System, in dem sich einige wenige große Akteure mehr oder weniger kommod eingerichtet hatten. Das ist durch das Web und insbesonders YouTube vollkommen aufgebrochen worden. Die Nutzer, aber auch viele, vor allem junge Produzenten haben sich auf die neue Situation eingestellt. Aber die Sender hinken hinterher, obwohl die neue Konkurrenz immer mehr aufrüstet: Amazon hat ganze Web-Serien in Auftrag gegeben, mit Dreamworx produziert erstmals ein Major-Filmstudio für Netflix, die Kinopremieren großer Blockbuster werden in absehbarer Zeit online auf den Portalen großer Marken gestreamt werden. Und YouTube richtet auf der ganzen Welt Studios ein und stellt sie jungen Videomachern günstig zur Verfügung.

Wie bewerten Sie den Umgang der TV-Branche mit den Veränderungen?

Leider reagieren viele Manager immer noch mit einer gewissen Hybris, mit der die Digitalisierung auch in anderen Branchen aufgenommen worden ist. Erst hat es die Musikbranche erwischt, dann Print - und nun TV. Die Fernsehbranche sollte nicht, wie die Vorgenannten es lange Zeit getan haben, mit Arroganz an die neue Situation herangehen. Sicher, noch immer sind die Zuschauerquoten für das lineare Fernsehen groß, im Gegensatz zu den fünf- bis sechsstelligen Zahlen im Web oder bei den VoD-Angeboten. Aber alles zusammengenommen, raubt die Fragmentierung den Großen eben schon jetzt eine gewaltige Anzahl von Zuschauern. Die alteingesessenen Player im TV bleiben wohl erhalten, aber sie müssen dafür aktiver bei der Fragmentierung der Nutzerinteressen mitmachen. Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, als Spartensender wie RTL Nitro oder ProSieben Maxx zu gründen, weil der große Gemischtwarenladen als einziger Kanal nicht mehr funktioniert.

Was raten Sie RTL und Konsorten?

Vor allem sollten die traditionellen TV-Akteure den Wandel zum Anlass nehmen, nicht nur eine technologische, sondern auch eine inhaltliche Neuausrichtung ihrer Programme anzugehen. Sehgewohnheiten und Zuschauerbedürfnisse haben sich fundamental verändert. Das On-Demand-Denken muss sich auch in der kreativen Leistung widerspiegeln. Auch beim Second Screen und im Social TV stehen die Macher des klassischen Fernsehens noch ganz am Anfang. All diese Umbrüche werden aber nur von einigen Wenigen in den Sendern verfolgt und vorangetrieben. Die große Masse, auch vieler TV-Kritiker übrigens, kämpft immer noch an uralten Fronten. Dabei ist zum Beispiel jede Diskussion über "Wetten, dass..?" doch längst überflüssig. Ob diese aus der Zeit gefallene Show mit wem oder wie auch immer nun zwei oder drei Millionen Zuschauer mehr oder weniger holt – das ist doch ein Nebenkriegsschauplätzchen angesichts des neuen Fernsehens.

Videoangebote finden sich allerorten – welches Medienhaus kann es besonders gut?

"Bild" macht das aus meiner Sicht nicht immer inhaltlich, aber strategisch sehr gut. Der Kauf der Rechte für die Bundesliga-Highlights für bild.de ist ein überaus kluger Schachzug und ein Durchbruch für das neue digitale TV-Geschäft, weil Springer die Phalanx der Bundesliga-Sender sprengt und sich als dritter Player im Markt positioniert – gerade jetzt, wo die mobile Nutzung von Videoinhalten so stark ansteigt. Spiegel Online zeigt gute Ansätze, könnte meiner Meinung nach aber noch mehr aus seiner Verquickung mit Spiegel TV herausholen, vor allem im multimedialen Bereich, in der Verknüpfung von Text, Bild, Grafik und Video. Und bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zeigt das ZDF immerhin konsequent den Willen zu Experimenten. Von der ARD kommt da ja gar nichts.

Apropos "Bild"-Familie: Wie bewerten Sie deren neues Bezahlmodell Bild Plus?

Das ist ein schwieriges Thema. Ich bin ein Anhänger der offenen Systeme und der Syndizierung. Eigentlich müssten sich Medien von der Denkweise verabschieden, dass sie Inhalte sammeln, sie dann hinter einer Aboschranke verstecken und darauf warten, dass der Nutzer schon kommt. Das gilt für Print und TV wie für Online. Die Medien müssten für ihre Inhalte stärker auch außerhalb ihrer eigenen abgeschlossenen Welt trommeln, sie aktiv an den Leser oder Zuschauer bringen, nicht nur bei Google News. Deutsche Verlage waren doch immer stark dank ihrer Vertriebsstrukturen. Aber wo bleiben jetzt die Ideen für den elektronischen Vertrieb?

Quelle: www.wuv.de

Monday 29 April 2013

Why does music make us feel so good?

No one knows why music has such a potent effect on our emotions. But thanks to some recent studies we have a few intriguing clues. 

 Why do we like music? Like most good questions, this one works on many levels. There are answers on some levels, but not all.

We like music because it makes us feel good. Why does it make us feel good? In 2001, neuroscientists Anne Blood and Robert Zatorre at McGill University in Montreal provided an answer. Using magnetic resonance imaging they showed that people listening to pleasurable music had activated brain regions called the limbic and paralimbic areas, which are connected to euphoric reward responses, like those we experience from sex, good food and addictive drugs. Those rewards come from a gush of a neurotransmitter called dopamine. As DJ Lee Haslam told us, music is the drug.

But why? It’s easy enough to understand why sex and food are rewarded with a dopamine rush: this makes us want more, and so contributes to our survival and propagation. (Some drugs subvert that survival instinct by stimulating dopamine release on false pretences.) But why would a sequence of sounds with no obvious survival value do the same thing?

The truth is no one knows. However, we now have many clues to why music provokes intense emotions. The current favourite theory among scientists who study the cognition of music – how we process it mentally – dates back to 1956, when the philosopher and composer Leonard Meyer suggested that emotion in music is all about what we expect, and whether or not we get it. Meyer drew on earlier psychological theories of emotion, which proposed that it arises when we’re unable to satisfy some desire. That, as you might imagine, creates frustration or anger – but if we then find what we’re looking for, be it love or a cigarette, the payoff is all the sweeter.

This, Meyer argued, is what music does too. It sets up sonic patterns and regularities that tempt us to make unconscious predictions about what’s coming next. If we’re right, the brain gives itself a little reward – as we’d now see it, a surge of dopamine. The constant dance between expectation and outcome thus enlivens the brain with a pleasurable play of emotions.

Why should we care, though, whether our musical expectations are right or not? It’s not as if our life depended on them. Ah, says musicologist David Huron of Ohio State University, but perhaps once it did. Making predictions about our environment – interpreting what we see and hear, say, on the basis of only partial information – could once have been essential to our survival, and indeed still often is, for example when crossing the road. And involving the emotions in these anticipations could have been a smart idea. On the African savannah, our ancestors did not have the luxury of mulling over whether that screech was made by a harmless monkey or a predatory lion. By bypassing the “logical brain” and taking a shortcut to the primitive limbic circuits that control our emotions, the mental processing of sound could prompt a rush of adrenalin – a gut reaction – that prepares us to get out of there anyway.

We all know that music has this direct line to the emotions: who hasn’t been embarrassed by the tears that well up as the strings swell in a sentimental film, even while the logical brain protests that this is just cynical manipulation? We can’t turn off this anticipatory instinct, nor its link to the emotions – even when we know that there’s nothing life-threatening in a Mozart sonata. “Nature’s tendency to overreact provides a golden opportunity for musicians”, says Huron. “Composers can fashion passages that manage to provoke remarkably strong emotions using the most innocuous stimuli imaginable.”

The idea that musical emotion arises from little violations and manipulations of our expectations seems the most promising candidate theory, but it is very hard to test. One reason for this is that music simply offers so much opportunity for creating and violating expectations that it’s not clear what we should measure and compare. We expect rising melodies to continue to rise – but perhaps not indefinitely, as they never do. We expect pleasing harmonies rather than jarring dissonance – but what sounds pleasing today may have seemed dissonant two hundred years ago. We expect rhythms to be regular, but are surprised if the jumpy syncopation of rock’n’roll suddenly switches to four-square oompah time. Expectation is a complicated, ever-changing interplay of how the piece we’re hearing has gone so far, how it compares with similar pieces and styles, and how it compares with all we’ve ever heard.

So, one corollary of Meyer’s theory is that emotion in music will be primarily culturally specific. In order to have any expectations about where the music will go in the first place, you need to know the rules – to appreciate what is normal. This varies from one culture to another. Western Europeans think simple rhythms like waltz time are “natural”, but Eastern Europeans dance happily to metres that sound extraordinarily complicated to others. All of us develop a strong, subconscious sense of which notes sound “right”, whether in sequence in a melody, or sounding together in harmonies. But because different cultures use different scales and tunings – the scales of India and Indonesia, for example, don’t respect the tunings of a piano – there is nothing universal about these expectations. A jolly piece of Indonesian music may be interpreted as “sad” by Westerners simply because it sounds close to being in the traditionally “sad” minor scale.

This picture also implies that music isn’t just about good vibrations – it can provoke other feelings too, such as anxiety, boredom and even anger. Composers and performers walk a delicate tightrope, needing to tweak expectations to just the right degree. Not enough, and the music is dully predictable, as nursery tunes seem to adults. Too much, and we can’t develop any expectations at all – which is why many people struggle with modernist atonal music.

All this can rationalise a great deal about why we feel emotions from particular musical phrases and performances. Meyer’s ideas have received further support very recently from a brain-scanning study by Zatorre and colleagues, which showed that the rewards stimulated by music heard for the first time are particularly dependent on communication between “emotion” and “logic” circuits in the brain.
But it’s not the whole story. Our emotional response to music may be conditioned by so many other factors too – if we are hearing it alone or in a crowd, for example, or if we associate a particular piece with a past experience, good or bad (dubbed the “Darling they’re playing our tune” theory).

Underneath all these ideas is the fact that we’re not even sure what kind of emotion we’re talking about. We can recognise sad music without feeling sad. And even if we do feel sad, it’s not like the sadness of bereavement – it can be enjoyable even if it provokes tears. Some music, like some of Bach’s, can create intense emotion even though we can’t quite put into words what the emotion is. So we’ll surely never understand why music stimulates emotions at least until we have a better picture of what our emotional world is really like.

Source: http://www.bbc.com/future

Wednesday 13 March 2013

Brand Support iFocus

Bessere Radioprogramme durch Focus Gruppen 3.0


Focus Gruppen sind für Radiosender schon seit langem ein sehr gutes Mittel zur Optimierung ihres Programms und ihres Markenauftritts. Ebenfalls bewährt haben sich RTR Studien (Real Time Response,
auch EKG Studien genannt), bei denen Hörer sekundengenaue Bewertungsurteile zu Programmstrecken geben können. Die Programmmacher lernen durch die so erzeugten ‚EKG-ähnlichen‘ Bewertungskurven genauer als mit jedem anderen Research Instrument, an welcher Stelle ein Beitrag oder eine Moderation für den Hörer zu lang und somit uninteressant wird.

Auch wenn beide Tools für sich alleine schon spannende Resultate liefern - bei jeder Methode bleiben Fragen offen, die eine zusätzliche und leider oft auch spekulative Interpretation der Ergebnisse erfordern. Dass die Hörer z.B. einen Beitrag ab einer bestimmten Stelle als zu lang empfinden, kann gleichermaßen an einem uninteressanten Thema wie an einer schlechten inhaltlichen oder schlecht produzierten Umsetzung eines an sich interessanten Themas liegen. Und wenn in einer Gruppendiskussion ein Hörer über einen Beitrag herzieht, ist es trotzdem immer möglich, dass (aller Kunst des Diskussionsleiters zum Trotz) der schweigenden Mehrheit‘ der Beitrag eigentlich ganz gut gefallen hat.

Deshalb kombiniert Brand Support bereits seit Längerem beide Methoden. Wirklich ‚rund‘ geworden sind die Gruppen nun erst durch eine Software, die Brand Support gemeinsam mit seinem Partner Dr. Haspel entwickelt hat: die digitale RTR Software für iPods. Die digitale iPod Software ermöglicht es heute dem Gruppenteilnehmer, sich allein und in aller Ruhe über Kopfhörer während einer Gruppendiskussion eine Programmstrecke anzuhören und zu bewerten. Dazu hält er nur einen iPod Touch in der Hand und bewertet bequem durch einfache Fingerbewegung das Hörbeispiel. Im Nebenraum sehen die Beobachter vom Sender ‚live‘ die soeben erzeugte Bewertungskurve aller Teilnehmer. Dies ermöglicht es dem Diskussionsleiter, im Anschluss an ein Hörbeispiel genau nachzufragen, warum z.B. die Bewertungskurve an einer Stelle plötzlich drastisch abfällt.

Brand Support iFocus hilft Programmmachern hervorragend, ihr Programm und ihren Markenauftritt zu optimieren. Längen, aber natürlich auch ‚aus Hörersicht‘ besonders gelungene Passagen können identifiziert werden. Wann ist die Comedy zu lang, an welcher Stelle verliert der Hörer das Interesse an einem Beitrag (und warum ist das so!), welche Produktionsarten begeistern die Hörer und welche empfinden sie als unpassend oder gar albern? Programmchefs, Redakteure und Moderatoren können ‚ungefiltert‘ erleben, wann der Hörer sich langweilt und wann er vor Spannung mit dem Ohr am Radio hängt. Gleichzeitig können mit den Gruppenteilnehmern Einschalt- und Abschaltfaktoren identifiziert, Anmutungen und Station Images diskutiert, Moderatoren analysiert und Ideen für die zukünftige Programmgestaltung gesammelt werden.

Brand Support iFocus liefert den Programmmachern frischen Input zur Programmgestaltung und eine lange, ‚handfeste‘ To Do Liste zur Programmoptimierung. Besonders für Wort(lastige) Programme, die bisher von den herkömmlichen Studienmethoden relativ wenig profitieren konnten, liefert iFocus neue Einsichten, die unmittelbar in interessantere und modernere Radioprogramme umgesetzt werden können. Das begeisterte Feedback unserer Kunden gerade aus dem Wort-, Informationsund Kulturbereich belegt eindrucksvoll den unschätzbaren Wert dieser innovativen Methodik. Aber natürlich auch für AC, CHR und Oldie Formate hat sich iFocus exzellent bewährt.

Jochen Lukas
iFocus Brand Support Experte
Bei Brand Support zeigt sich Jochen Lukas für die internationalen Projekte verantwortlich (Radio, TV, Telekommunikation, Politik).

Monday 25 February 2013

Bauer Media Group buys Rádio Expres

 
 
 
 
 
 
 
The Bauer Media Group expands its international radio portfolio and takes over Rádio Expres in Slovakia. With a reach of more than 1.5 million listeners per week Rádio Expres has a market share of 20% and has been the unchallenged market leader since 2005.

Brand Support has accompanied Rádio Expres on its way to the top ever since. "With the help of Brand Support, Rádio Expres went in less than 5 years from 'worst to first' in the Slovak radio market. On our way from 1% market share in 2001 to 27% in 2007 the team has always supported us with their expertise and friendship. The secret behind this very successful co-operation is that Brand Support is not only a group of highly profiled consultants, but great guys who put their hearts and soul into the project." says Ivan Antala, Rádio Expres program director.

"We are happy about complementing our radio activities. Next to print and online we see radio as an important business segment of the Bauer Media Group", says Dr. Eckart Bollmann, member of the concern's management board. "With Rádio Expres we add a successful station to our portfolio. Rádio Expres with his ‚Hot Adult Contemporary’ format is especially strong in the important target group of 20-49 years."
 


Thursday 7 February 2013

Rajar Q4 2012 in a nutshell

  







First question that comes to mind surely is how the new Radio 1 breakfast show is running. Despite the show being hostet by a new presenter the loss is to be evaluated quite low (Q3 6,734 Mio / Q4 6,691 Mio). However, Radio1 clearly loses its market share from 8.2% down to 7.4% on a national basis!

The big winner in Q4 is Radio 2, which market share rose from 15.6% to 17.6%! The great breakfast show performance obviously plays a big part in that success. Its numbers rose from 8.5 mio to 9.5 mio listeners.

Having a look at the private stations one is mainly surprised by the performance of Absolute Radio, which has always been praised by the experts but couldn't reach the listeners. What an impressive farewell present by his listeners to Clive Dickens leaving to Australia. Absolute Radio improves its reach to 10.8% and 1,771 mio listeners. Nationally the market share has increased from 0.9% to 1.2%. Just like with Radio 2 the breakfast show of Absolut Radio also played a big part in the success. The morning host Christian O’Connel has reached 1,381 mio listeners in the morning, 228,000 more than in Q3.

The big private national networks Capital FM and Heart FM are becoming a little weak in the fourth quarter. Kiss FM UK slightly improves its reach but loses market share. Therefore Magic UK, another member of the Bauer family, loses again some percentages of reach. The lately won market share has nearly vanished completely.

How is the situation in London?

The #1 breakfast show in London is still the one of Capital London, but it loses 80,000 listeners to now 1,085 mio. The Bauer stations Kiss 100 FM (797,000) and Magic 105.4 (717,000) are switching positions. Magic loses over 100,000 listeners in the morning, Kiss wins 80,000.

Absolute Radio catches up in this category, too. With now about 610,000 (+155,000) listeners in the morning it reaches top 5 behind Heart FM London with 643,000 (+32,000)!

After all Magic 105.4 stays private market leader in London with 5.9% share (before 7.3%), in spite of the big loss. Kiss 100 (4.3%, before 5.8%) loses its second place to Capital FM (4.8%).

Including the BBC stations, BBC Radio 4 (15.4%) and BBC Radio 2 (14.1%) are far ahead of the other stations. BBC Radio 1 has lost enormously in London from 5.8% down to 4.9% and is now just after Magic 105.4 and only slightly ahead of Capital FM.


Source: http://www.rajar.co.uk/
This service is brought to you by Brand Support.

Wednesday 6 February 2013

Second Screen & Co III - Neue Studie


Es ist wieder eine neue Studie zum Thema Second Screen erschienen:
http://www.fittkaumaass.de/services/w3breports/second_screen


 

 

 

 






Quelle Fittkau & Maaß Consulting: Mehr als jeder zweite User surft beim Fernsehen 

Fittkau & Maaß Consulting hat innerhalb des fünfwöchigen Befragungszeitraums der 35. Benutzer-Analyse W3B im Oktober/November 2012 über 100.000 Internet-Nutzer zu aktuellen Online-Themen befragt, darunter über 8000 Personen zum Thema "Second Screen".

Der Studie zufolge werden vier Fünftel der Internet-User ihrem Ruf als aktive Medien-Nutzer gerecht: 81 Prozent der Befragten haben am Vortag der Online-Umfrage ferngesehen. Doch bei den meisten von ihnen war dabei die Aufmerksamkeit für den TV-Bildschirm nicht ungeteilt: Mehr als 55 Prozent hatten zusätzlich einen zweiten Bildschirm, einen "Second Screen", vor Augen. Meist handelte es sich dabei um einen Laptop (52 Prozent), aber auch Smartphones (37) und Tablets (zwölf) spielen eine Rolle. Immerhin knapp 30 Prozent hatten parallel zum Fernsehen noch einen stationären Computer laufen.

"Mit beachtlicher Geschwindigkeit hat sich das Phänomen ‚Second Screen‘ und damit ein im wahrsten Sinne des Wortes multimediales Mediennutzungsverhalten etabliert. Dass bei der Mehrheit der fernsehenden Internet-Nutzer parallel ein zweiter Bildschirm aktiv ist, muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass das TV-Gerät zum bilderwerfenden Möbelstück verkommt - schließlich haben sich die Nutzer aktiv für das Einschalten des einen wie auch des anderen Gerätes entschieden", so Fittkau & Maaß.


Die Aufmerksamkeit der Second-Screen-User ist indes geteilt: 49 Prozent sind nebenbei durch das Internet gesurft, 48 Prozent haben E-Mails bearbeitet. Gut ein Drittel war in sozialen Netzwerken wie Facebook unterwegs. Mehr als jeder Vierte hat parallel auf seinem Second Screen gespielt. Im Vergleich dazu ist die Online-Nutzung von Inhalten und Anwendungen, die mit einer laufenden TV-Sendung oder -Werbung zu tun haben, noch wenig verbreitet. Immerhin jeder Zehnte hat mit seinem Second Screen etwas getan, was mit der gerade laufenden Fernsehsendung zu tun hatte. Knapp zwei Prozent haben online etwas genutzt oder abgerufen, das mit einer TV-Werbung im Zusammenhang stand. Mitte Januar erst attestierte die Studie "Navigator Mediennutzung" des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media, dass der Second Screen die TV-Nutzung stark vorantreibt (s. auch unseren blog Artikel vom 22. Januar).

Was genau auf den parallel zum Fernsehen genutzten Second Screens stattfindet, ist von vielen Faktoren abhängig: Von der Nutzergruppe, dem eingesetzten Endgerät - und nicht zuletzt vom Wochentag. Während Werktags z. B. besonders häufig Mails bearbeitet werden, wird am Wochenende auf den Second Screens öfter gesurft und auf Facebook & Co. zugegriffen.
 
Quelle: www.wuv.de

Tuesday 22 January 2013

Second Screen & Co II - Wie der Second Screen den Fernsehkonsum erhöht

Wie wir bereits im November 2012 berichteten, surfen bereits über drei Viertel der Internetnutzer im Web während sie fernsehen und fast jeder Fünfte tauscht sich dabei in Chats oder sozialen Netzwerken über das gerade laufende Fernsehprogramm aus.

Zu diesem Trend zum Multitasking bei der Mediennutzung liegen jetzt neue Studienergebnisse vor: Der Second Screen, die parallele Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook oder Twitter beim Fernsehen, treibt die TV-Nutzung stark voran.

Zu diesem Schluss kommt die Studie "Navigator Mediennutzung" des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media, wie auf wuv.de nachzulesen ist.

Im Kern weist die Studie genaue Zahlen zum Medienkonsum in Deutschland aus – und dieser nimmt weiter zu: Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer hat sich in den vergangenen zehn Jahren um ein Sechstel auf 585 Minuten erhöht. Eine Präsentation der Studienergebnisse kann man sich auf der Website des Vermarkters herunterladen.

Das Fernsehen als Reichweitenmedium profitiert stark von der Parallelnutzung. Denn: "Viel-Surfer sind laut Studie meist auch Viel-Seher", so der Vermarkter.

Quelle: www.wuv.de

Wednesday 16 January 2013

Neue GEMA-Tarife für Radio und TV vereinbart

 Die Gesamtverträge Fernsehen und Hörfunk zwischen der GEMA und dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) sowie der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) basieren auf einem einheitlichen Tarifmodell, das sowohl für privaten als auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gelten wird

Die privaten Hörfunk- und Fernsehsender im Verband VPRT haben sich mit der Autorengesellschaft geeinigt. Gemäß den neuen Vergütungsregeln für Musik richtet sich die künftige Abgabenhöhe nach dem Musikanteil der jeweiligen Sendung. Laut VPRT zahlen die Radiosender bei einem Musikanteil von 100 Prozent an die Gema 7,5 Prozent der Einnahmen des jeweiligen Programms. Im Fernsehen beträgt die Vergütung bei 100 Prozent Musikanteil sechs Prozent der entsprechenden Einnahmen. Die Verträge regeln die Vergütung der Musiknutzung im Bereich der Sendung und der programmbegleitenden Onlineangebote.

Die Gesamtverträge gelten rückwirkend ab 1. Januar 2009 und haben zunächst eine sechsjährige Laufzeit bis 31. Dezember 2014.

Quellen: radioszene.de, wuv.de