Thursday 24 May 2012

Tape.tv will mit 5 Millionen Euro wachsen

Neue Investoren des Musikportals: Dario Suter, Christoph Maire


Tape.tv, das Streamingportal für Musikvideos, sammelt fünf Millionen Euro ein, um das Unternehmen international auszubauen und in neue Technologien investieren zu können. "Mehrere kleine Minderheitsbeteiligungen" gehen an DCM (Unternehmen von StudiVZ-Mitgründer Dario Suter), Christoph Maire (u.a. Plazes, txtr), Atlantic Capital Partners und den VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin. Tape.tv-Chef Conrad Fritzsch will das Portal zu der "führenden Musivideo-Plattform auf allen Devices" machen.

Vor kurzem hatte Fritzsch den Schritt in die Internationalisierung angekündigt - Tape.tv soll auch in England und Frankreich zu einer Marke für "Musikfernsehen der Zukunft" werden. Neben dem geografischen Ausbau haben Fritzsch und Mitgründerin Stephanie Renner das Ziel vor Augen, aus Tape.tv ein Paradebeispiel für SmartTV zu machen.

Zitat Fritzsch: "Unsere User sollen immer, überall und auf jedem Device perfekt unterhalten werden. Dafür streben wir die Verschmelzung von Internet und TV zu SmartTV an und erweitern dieses um eine kreative mobile Lösung für Fernsehen. Außerdem wird das neue tape.tv sozialer werden."

Fritzsch und Renner haben Tape.tv 2008 gegründet. Der Umsatz liegt nach eigenen Angaben bei 20 Millionen Euro brutto. Das Streamingportal erreicht ca. 3,4 Millionen Unique User. Im Juli ist ein Relaunch des Angebots geplant.

Quelle: http://meedia.de/internet/tapetv-will-mit-5-millionen-wachsen/2012/05/24.html

Wednesday 2 May 2012

Broadcast Symposium in Berlin hebt Radio-Konferenzen inhaltlich auf ein neues Niveau

Über 200 Teilnehmer beim Symposium von bci, Brand Support und Foster Kent
Wenn Nachrichten schon mal als „poly­trau­ma­ti­sie­ren­der Break zu Beginn der Stunde“ bezeich­net wer­den und die Hörer „das Recht haben, sich nicht für uns zu inter­es­sie­ren“ – dann weiß der Zuhörer, er ist bei einem Radio-Symposium, wel­ches es so an Offenheit und Erkenntnisgewinn wohl sel­ten gege­ben hat.
Über 200 Radiomacher aus ganz Europa waren der Einladung von bci, Brand Support und Foster Kent gefolgt, um in Berlin über die Morningshow und deren Zukunft zu dis­ku­tie­ren. „Der Morgen macht den Tag“, hieß denn auch das Motto des Broadcast Symposiums.
Die Meinungen waren am Ende ein­hel­lig: „Für so viel Input hätte man auch locker zwei Tage anset­zen kön­nen“, war von vie­len Teilnehmern zu hören. Und Frank Salzbrenner, Senior Consultant & Partner von bci, konnte sich als Organisator nur anschlie­ßen: „Die Einblicke, die wir von den Machern der Top-Morningshows erhal­ten haben, waren unge­schminkt und ehr­lich. Insbesondere die direkte Aufeinanderfolge der 15-minütigen Powervorträge ließ tolle Vergleiche der Strategien und Philosophien zu“, so Salzbrenner.

(Bild: BroadcastSymposium2012/SGabsch)

„Zu wenig Innovationen“ – Georg Spatt (Ö3)
Die Diskussionsrunde der Programmchefs gro­ßer Stationen ver­lief uner­war­tet selbst­kri­tisch. Als Ö3-Chef Georg Spatt von sei­ner per­sön­li­chen Mid-Life-Crisis im Radio sprach und anpran­gerte, dass wir „als Branchenbeste viel zu wenig Innovationen bie­ten“, waren doch einige Zuhörer über­rascht, sehen doch viele Mitbewerber gerade die öster­rei­chi­sche Nummer Eins als eines der inno­va­ti­ven Radioprogramme. Doch mit die­sem Statement löste Spatt eine span­nende, tie­fer­ge­hende Eigenanalyse in Reihen der Senderchefs aus.
Erfolg als Problem für Innovationen und Weiterentwicklung – das hat Valerie Weber, Programmdirektorin von ANTENNE BAYERN, erfah­ren dür­fen. „Wir hat­ten so unfass­bar gute Imagewerte für alles: Musik, Moderation, Nachrichten – da denkst Du Dir, jetzt bloß nichts ändern und ver­harrst“, ver­riet Weber (seit­dem ein Hörerplus von 25 %).

Valerie Weber (Bild: BroadcastSymposium2012/SGabsch)
Valerie Weber

Wie stark Radio sich im Informationssektor am Morgen gegen Tablet-PCs und Smartphones zur Wehr set­zen muss – auch dar­über gab es unter­schied­li­che Meinungen. Für Thomas Jung, stell­ver­tre­ten­der Programmchef von  SWR3, gibt es jedoch nach wie vor für den gestress­ten Menschen am Morgen, für den schnel­len Über­blick neben­bei beim Aufstehen, im Bad, im Auto noch keine Alternative zum Radio: „Wir sor­tie­ren den Hörern die Nacht und den Tag, brin­gen gute Laune und die beste Musik“, sagt Jung. „Erst spä­ter grei­fen PCs, Smartphones und Tablets”.
So kam die Runde der Programmchefs zwar zu kei­nem ein­heit­li­chen Ergebnis, aber doch zu vie­len gemein­sa­men oder aber auch kon­tro­ver­sen Erkenntnissen.
„Unmittelbare Herausforderung für alle Radiomacher sei es, dem wach­sen­den Bedarf der Hörer nach mehr Authentizität und mehr Interaktivität nach­zu­kom­men“ sagte Christoph Pöschl, Consultant & Senior Partner bei Brand Support über Erwartungen und Trends aus der Hörerforschung.

Franky und John Ment Ment auf dem Broadcast Symposium 2012
Franky und John Ment auf dem Broadcast Symposium 2012

Studiohund „Bizkit“ und die Studiogarnelen „Links“ und „Rechts“
Nicht mit weni­ger stra­te­gi­schem Verstand, aber doch mit der Eigenheit von Morgenmoderatoren prä­sen­tier­ten acht Morgen-Teams ihre Sendung und die Grundidee dahin­ter. Dass nicht nur Radio ffn mit sei­nem Studiohund „Bizkit“ auf Tiere setzt, son­dern auch John Ment (Radio Hamburg) in Zukunft mit den Studio-Garnelen „Links“ und „Rechts“ ani­ma­li­schen Beistand haben wird, zeigt wie viel Spaß die Macher an ihrer Berufung haben. Doch auch in den Vorträgen der Morgenmoderatoren wurde deut­lich, dass Erfolg viel mit Liebe zum Beruf und zum Hörer, aber auch mit har­ter Arbeit zu tun hat.
Eine Prise Realismus („Die Hörer haben ein Recht dar­auf, sich nicht für uns zu inter­es­sie­ren!“, Robert Kratky, Ö3) war außer­dem bei allen Morgenmoderatoren zu erken­nen, was zusätz­lich die täg­li­che, inten­sive Suche nach Relevanz und geeig­ne­ten Präsentationsformen ankurbelt.

(Bild: Broadcast Symposium 2012/SGabsch)



















nhow Hotel - erst­klas­si­ger Think-Tank in krea­ti­vem Outfit
Auch die Location, das nhow Hotel in Berlin, nur einen Steinwurf von der East-Side Gallery ent­fernt und in direk­ter Nachbarschaft von Universal Music und MTV, sorgte bei allen Teilnehmern für ein posi­ti­ves Echo.
Das erste Musikhotel, mit eige­nem Zimmerservice für E-Gitarren, einem Schlagzeug in der Lobby und krea­ti­ver Farbgebung, stellte den per­fek­ten Rahmen für das Broadcast Symposium.

(Bild: BroadcastSymposium2012/SGabsch)

Kompakt, erhel­lend, humor­voll, kri­tisch, kon­tro­vers, erfri­schend offen und teil­weise mit ech­ter Stand-up Comedy (Denis Avdic, Radio Ena / Slowenien, bei der Präsentation sei­ner Show)  - das Broadcast Symposium 2012 hat bewie­sen, dass Diskussionen bei Radio-Konferenzen nicht an der Oberfläche blei­ben müssen.
Die Organisatoren, bci, Brand Support und Foster Kent, haben den von den Teilnehmern viel­fach aus­ge­spro­che­nen Wunsch nach einer Neuauflage im nächs­ten Jahr gerne ent­ge­gen genommen.

Quelle: http://www.radioszene.de/38040/broadcast-symposium-in-berlin-hebt-radio-konferenzen-inhaltlich-auf-ein-neues-niveau.html